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KÖLN
-Kantine
Nach einem dringend benötigten
Off-Tag in Köln, den Band & Crew nahezu geschlossen zu einem Besuch
der extrem schönen und schön extremen Ausstellung "Körperwelten"
nutzen, fahren wir in die Kantine, um diese zu Brei zu rocken.
Hoher Besuch steht ins Haus:
M.G.Rickers von der berüchtigten DÄ-Homepage will vorbeischaun;
außerdem sind die Kölner bekannt dafür, nur bei wirklich
außergewöhnlichen Konzerten zu applaudieren...
Leider ist Knut (unser Schlagzeuger)
ziemlich erledigt; eine harte Grippe hält ihn in ihren eisernen Klauen-
aber er spielt trotzdem.
 Das
Set beginnt wie gewohnt mit einem recht brachialen Dauerwelle vs. Minipli;
dann legen wir Westerland nach und dann haben wir auch schon 50° C
erreicht. Was leider den Mann an der Klimaanlage dazu veranlaßt,
diese auf volle Kraft zu schalten, so daß wir die nächsten 2
Stunden bei angenehmen 11° spielen dürfen- für Detlev (den
Schlagzeuger) natürlich eine extra-Folter...
An der Karaoke- Front gibt
es 2 echte Überraschungen: Zunächst trägt die wieder einmal
bezaubernde Daniela ihre Version von Omaboy vor: Opagirl heißt sie und
steckt voller kleiner Seitenhiebe auf sympathische und eigentlich fast
noch 19jährige Rockstars aus Berlin (auuus Berlin). Oder wie darf
ich die Zeile mit den welkenden Schenkeln, die sie in schwarze Levis pressen,
verstehen???? Aber der Vortrag schließt doch mit einer versöhnlichen
Note- je reicher, je besser.... Da hat die junge Dame natürlich schon
die Herzen der unbestechlichen Jury erobert und bekommt die wertvollen
Preise, u.a. einen praktischen Spaten.
Der in Fankreisen auch nicht
gänzlich unbekannte Hütchenspieler Markus K. aus Rüsselsheim
versucht es dann noch mit einem gerade an der Schlagzeugfront eher unbeliebten
Punkkracher von der "13"- aber außer bewundernder Blicke unserer bezaubernden
ersten Reihe erntet er nichts....
Zu
den Zugaben gibt es dann spontan noch einige kleine Programmänderungen;
so findet sich "meine Ex" in der attraktiven Oi!-Version plötzlich
spontan auf der Setlist...
außerdem wird die
Klimaanlage endlich wieder abgeschaltet, so daß die Eiszapfen an
Dieters Fingern wieder auftauen. (Dieter ist übrigens unser Drummer.)
Kaum ist er dann aufgetaut, wird "Gute Nacht" zum Sesamstraßen-
Hit "ManaMana"... was für ein Mensch!!!!
Alles in allem ein gelungener,
angenehm
lauter Abend mit der besten Band der Welt.
Jetzt nur noch schnell ein
paar Autogramme geben, denken wir, und dann nix wie ins Bett- naja, was
soll ich sagen: in Köln is wohl seit Kriegsende nichts aufregendes
mehr passiert, und so stehen 98% des Publikums hinter der Garderobentür
und begehren Signaturen auf Haut, Haar, Eintrittskarten und unanständige
Dinge; wollen außerdem jedeR mit jedeM von uns fotografiert werden
und sind auch sonst ganz reizend. Martin (unser Drummer) muß leider
auch raus in die Kälte, was seiner Gesundheit nicht gerade gut tut...
FRANKFURT - Batschkapp
Komisch. Wir dachten immer,
daß Ralf Scheffler (der Scheff der Batschkapp) uns eigentlich ganz
gut leiden kann; aber heute versucht er recht unverhohlen, uns vor dem
Konzert umzubringen....
Die ganze Band ist heute
zum Tandemspringen eingeladen! Leider hat sich Belas Gesundheitszustand
soweit verschlechtert, daß er das großzügige Angebot,
sich in knapp 3 Kilometer Höhe aus einem klapprigen Flugzeug zu stürzen,
um schnell auf dem Boden aufzuschlagen, nicht wahrnehmen kann: er legt
sich sofort ins Bett. Kacke, aber so ist Rock´n´Roll eben:
laut, hart und ungesund.
 
Rod & Farin sind jedenfalls
suizidgefährdet genug, um die 4 Stunden bis zum Konzert noch schnell
mit freiem Fall totzuschagen (haha...) und so kommt es dann, daß
wir mit einem Menschen, den wir bisher eigentlich eher als rücksichtsvoll
und ernst kennengelernt haben, zu einem kleinen Flugplatz in Mainbullau
fahren, um uns vom Fallschirmsprungzentrum Odenwald erklären zu lassen,
daß
- es völlig normal
ist, sich einem Wildfremden anzuvertrauen, der sich jeweils einen von uns
vor den Bauch bindet, um vom Himmel zu fallen;
- ein lächerliches
Kilo Stoff NATÜRLICH völlig ausreicht, um 2 Erwachsene Menschen,
die mit ca. 260 km/h auf die Erde zurasen, sanft landen zu lassen,
- eine alte Cessna mit nur
einem Sitz, die beim Starten schlimmere Geräusche von sich gibt als
ein alter VWKäfer, ein durchaus vertrauenswürdiges Vehikel zur
Luftbeförderung darstellt
- es keine böse Absicht
ist, daß ALLE an Bord (incl. des Piloten!!!) einen Fallschirm tragen,
NUR WIR NICHT...

Kurz gesagt: es ist natürlich
eine Mordsgaudi; und wir machen das hoffentlich bald wieder. (Diesmal MIT
Bela!!!)
In der Kapp ist dann nicht
einmal mehr Zeit für eine Mahlzeit, da wir nicht um 21:00 auf die
Bühne müssen, sondern schon um Acht... (Wir finden aber immerhin
einen fairen Kompromiss mit 8:45).
Das Publikum will es uns
heute nicht leicht machen. Natürlich wird höflich applaudiert,
aber ausrasten wollen die Frankfurter nicht. (Nur als Bela sie zu Offenbachern
befördert, gibt es kurze, aber heftige Gefühlswallungen...)
Na gut, wir haben ja immer
noch das As der Karaoke-Show im Ärmel, denken wir. Zunächst kommt
eine junge Dame, die sich als Jens vorstellt (Hey: bei uns darf JEDER sich
ausleben!) und ñÜberraschung!- Geschwisterliebe vorträgt; zu
ihr gesellt sich Stefan. Jens nimmt natürlich die wirklich wertvollen
Preise mit:Katzenstreu und ein Abschleppseil,sowie eine undefinierbare
Figur.
Aber es hilft alles nichts:
Frankfurt bleibt unterkühlt, bis wir von der Bühne gehen. Das
könne wir nicht auf uns sitzen lassen!!! Zur Zugabe schicken wir also
eine Prise Wahnsinn
in Form von Elke- fat but funky an die Front und ENDLICH drehen sie durch.
Wir aber auch: Elke dauert mal wieder knapp eine Viertelstunde, und was
wir dann noch alles aus den verschiedenen Hüten zaubern, glaubt uns
eh kein Mensch...
Alles in allem 4:0 für
die zu Späten!!
P.S.: Jens hieß übrigens
in Wirklichkeit "Mint". Und war bezaubernd.Vielen Dank.
STUTTGART - Theaterhaus
Wangen
Nach den letzten Fahrten
im Seuchenbus hat es uns nun alle erwischt, und so husten, schnupfen, keuchen
und röcheln wir uns Stuttgart entgegen. Es geht uns offiziell nicht
gut und wir erwägen kurzzeitig, den gesamten Bus für 2-3 Monate
unter Quarantäne zu stellen...
Aber die Aussicht, heute
endlich mal wieder in Stuttgart (RöggleCity) spielen zu dürfen,
setzt ungeahnte Restenergien in uns frei und wir fahren zum Theaterhaus,
wo wir dank vieler strategisch höchst geschickt plazierter Autobahnbaustellen
so dermaßen spät ankommen, daß wir gerade noch Zeit haben,
uns umzuziehen.
Super! Soviel zum Thema
"Leb gesund, geh auf Tour!"...
Heute ist zu allem Ueberfluss
auch noch der Geburtstag von Helmut "ei,woher gommd denn ds Gelldgoeffersche?"
Kohl,wozu alles Wissenswerte auf den schoenen
Websites www.kohlvorgericht.de
und http://sammelklage.tripod.de
zu finden ist...
Das Theaterhaus ist voll, das
Publikum rockt, wir treten Arsch; und so ist alles so wie es sein
soll. (Oder kommt uns das im Fieberwahn etwa nur so vor??)
Liebe Gäste und Freunde
sind gekommen, um
- ihre Aufwartung zu machen
(Ein Vertreter der Phantastischen Phier),
- sich mal anzugucken, wie
politisch Unkorrekter Pun k aussieht (2/3 von WIZO)
- uns alle nach dem Konzert
in die breiten Arme zu schließen (Micha von der großen "kleinen
Tierschau")
und sie alle werden erbarmungslos
gerockt. (Diese Redewendung ist auf besonderen Wunsch des Exilperversen
R. Gonzalez benutzt worden.)
Die Karaoke-Show kackt heute
ein bißchen ab: ein junger Rüpel (Harry) aus der 3. Reihe, der
zumindest mit "Männer sind Schweine" den Originalitätspreis
gewinnt: einen "King of the Road"- Aufkleber; und die attraktive Ventilatorbenutzerin
Melanie, die uns zu "wunderbare Welt des Farin U." zwingen will. Oh weh,
das könne mer net; aber der geschmackssichere und in jeder Lbenssituation
ein vollendeter Gentleman seiende Gitarrist schlägt- natürlich
VÖLLIG uninspiriert von Melanies Figur, wie ich and dieser Stelle
betonen will!!- den schönen Titel "Gwendoline" vor! Den kann nun zwar
die Band und des Restpublikum, aber Melenie nicht... ein Desaster. (aber
luschtik wars.)
 
Ansonsten ab den Zugaben
wieder Freestyle- man sollte gar nicht glauben, daß da zusammen gut
& gerne 130° Fieber auf der Bühne stehen! "Gute Nacht" wird
diesmal gejodelt, und schon sind wir weg und fahren Richtung Schweiz durch
die Nacht
(Originalsoundtrack aus
dem Kli-Kla-SeuchenBus: HustHUSTHUSTKrächzÖchÖch...schniiiiieeefff...HustHust....Hast
du mal ein paar Halspastillächz...)
ZÜRICH - Rote
Fabrik
Nach einem wunderschönen
Off-Tag mit völlig untypischem Tourwetter (Sonnenschein und Foen,siehe
Off-Tag foto) in Zürich beginnt der Mittwoch wieder gewohnt kalt &
grau. Hurra!!
Am frühen Nachmittag
fahren wir in die Rote Fabrik, ein sehr romantisch am Zürisee gelegener
roter Backsteinbau; wo wir dann den ganzen Spätnachmittag lang verwöhnt
werden mit leckerer Tomatensuppe, heißem Tee und allem, was das Punkerherz
begehrt...
Und
dann gehtís los. Um gerade mal halb neun dürfen wir beweisen, daß
man auch mit einer geradezu absurden Lautstärkebegrenzung von 100dB
rocken kann. (Zum Vergleich: ein normales Konzert hat ca. 127 dB, eine
schreiende Marktfrau bis zu 98, ein Düsenjet knapp 140.) Die Schweizer
(verstärkt durch VIELE zugereiste) sind anfangs eher unterkühlt,
wohl auch, weil es so ungewohnt ruhig ist; aber nach dem 4. Stück
gehtís dann richtig ab. Im Verlauf des lustige Abends zeigt sich dann auch,
daß die GG Allin Biographie mittlerweile von der gesamten Band gelesen
wurde- einige Ansagen sind schon extrem kotlastig!
Farin ist heiser, aber dafür
singt das Publikum schön laut mit- und da ist auch schon der Karaoke-
Teil. Zunächst singt Jörg vom Pickelknacker (das Schwesterfanzine
des Punkerknacker!) eine SEHR punkige Version von Teenager Liebe; danach
ñLadies last- Andrea mit Für Immer.
Die wertvollen Preise diesmal:
ein 24V Ventilator für den stark schwitzenden Punker; Andrea geht
mit einem kleinen Barbecue- Grill nach hause. Starke Preise!!
Im Set taucht dann überraschend
Mystery Land auf und alles ist gut, bis wir am Ende der ausgiebigen Zugaben
angelangt sind und das Publikum sich strikt weigert, uns von der Bühne
zu lassen. Na gut: zunächst servieren wir ein e a-capella-Version
des 3-Tage-Bartes; dann Geschwisterliebe (LEGAL in der Schweiz!) und eine
sehr flache Pyramide, bevor wir uns um die recht angeschlagene Mint kümmern,
die backstage in dicke Wolldecken gehüllt flachliegt....
Alles in allem ein schöner
Abend; bis auf die bescheuerte Lärmbegrenzung. WAS HAT DAS MIT ROCK`N`ROLL
ZU TUN, LIEBE SCHWEIZER??????
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